Die Mastschweinefütterung nach dem AHRHOFF-Konzept spart Stickstoff und Phosphor
Laut der aktuell gültigen Düngeverordnung soll in besonders Nitratbelasteten Gebieten, die sogenannten „roten Gebiete“, der Düngebedarf um weitere 20 % gesenkt werden.
Die DLG hat im Merkblatt 418 kalkulierte Nährstoffausscheidungen für unterschiedliche Fütterungsverfahren und Leistungsniveaus bei Mastschweinen veröffentlicht. Das AHRHOFF-Futterkonzept weist jedoch niedrigere Rohprotein- und Phosphorgehalte als die sehr stark N-/P- reduzierte Fütterung laut DLG Merkblatt auf.
Wenn deutlich weniger Rohprotein und Phosphor an ein Mastschwein verfüttert wird, sinkt auch die Nährstoffausscheidung pro Mastschwein. In einem Versuch am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp wurde die Nährstoffausscheidung mittels Messung der Gülle- und Nährstoffmenge überprüft.
Es wurden zwei Fütterungskonzepte von AHRHOFF gegenübergestellt. In der Kontrollgruppe wurde Segawean® FA56 (Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan, Valin) und in der Versuchsgruppe Segawean® FA66 (zusätzlich Isoleucin) gefüttert. Der Einsatz der nächst limitierenden Aminosäure Isoleucin ist nötig, um den Rohproteingehalt weiter abzusenken und dabei keine Schlachtkörpereinbußen zu bekommen. In der Vormast erhielten zunächst alle Tiere Segawean® Boost, um einen optimalen Maststart mit einer hohen Futteraufnahme und einen gesunden Darm zu gewährleisten. Ab 75 kg Lebendgewicht erhielten die Tiere in der Versuchsgruppe nur 12,8 % Rohprotein pro kg Futter.
Zwischen den Gruppen wurde bei den Leistungsparametern Tageszunahmen, Futteraufnahme und Futterverwertung kein Unterschied festgestellt. Die Schlachtkörperqualität war in beiden Gruppen identisch. Die Indexpunkte pro kg Schlachtgewicht lagen bei 1,004.
Der kalkulierte Gülleanfall und die kalkulierte Nährstoffausscheidung pro Mastschwein unterschied sich stark von den Werten, die die DLG veröffentlicht hat. Die DLG gibt bei einem Tagesniveau von 850 g (Geschlechterverhältnis 50:50) eine Ausscheidung von 3,55 kg N und 0,52 kg P an.
In dem Versuch ergab sich eine kalkulierte Nährstoffausscheidung von 2,99 kg N und 0,73 kg P, in der Kontrollgruppe und 2,59 kg N und 0,66 kg P in der Versuchsgruppe pro Mastschwein. Die Stickstoffausscheidung liegt in beiden Gruppen deutlich unter dem DLG-Niveau. Der Gülleanfall von 0,38 m3 pro Mastschwein ist beachtlich niedriger als in der Kontrollgruppe, die mehr Rohprotein erhielten.
Fazit:
Die Nährstoffreduzierung über die Fütterung spielt eine entscheidende Rolle. Durch die Hereinahme von 6 essentiellen Aminosäuren über das Segawean® FA66 ist es möglich ohne Leistungs- und Schlachtkörpereinbußen, den Rohproteingehalt weiter zu senken. Modernste Phytasen erlauben ohne eine Phosphorsupplementierung im Mineralfutter in der Mast auszukommen. Dies spiegelte sich im Versuch in Futterkamp in den Leistungen und Schlachtkörperqualitäten wider. Besonders die verminderte Güllemenge und Nährstoffausscheidung von Stickstoff und Phosphor machen die Schweinemast effizienter. Sehr positiv wirkt sich auch neben den verbesserten Leistungen der Tiere, die N- und P-abgesenkte Fütterung bei der Erstellung der Stoffstrombilanz aus. Bereits das Segawean® FA5-Konzept liegt bei der Erstellung einer individuellen „Hof-Tor-Bilanz“ unter dem Niveau der stark abgesenkten N- und P-Fütterung laut DLG. Bei 1500 Mastplätzen werden beispielsweise 8 Hektar Ackerfläche eingespart.